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4m² Peter Lynn Lifter Workshop
by Gunther Hipp

       
Dieser Workshop basiert auf einem Mailworkshop, den Gunther Hipp (
Luckykites)
im Februar 2007 im "
Freundlichen Drachenforum" gegeben hat.
Dieser Workshop war so erfolgreich und gut, dass ich mich entschlossen habe,
diesen in einer Web-Seite aufzubereiten.
Peter Engels (Nick im Drachenforum: Skyware)

Voraussetzung für den Workshop ist, dass bereits Schablonen laut Plan angefertigt wurden.
Lifterplan (3,2MB PDF) downloaden

Folgend sind weitere Liftergrößen downloadbar:
1m² Lifter       2m² Lifter       3m² Lifter       4m² Lifter

(zum Vergrößern eines Bildes im Text, dieses anklicken)
 

Hier geht es nun los !

Da ihr eure Schablone so weit schon vorbereitet habt, geht's nun los...

Im ersten Arbeitsschritt gilt es, die entsprechenden Stoffsegmente auszuschneiden:

5 Profile            (davon 3 Innenprofile mit Löcher oder Gaze, 2 Außenprofile ohne Löcher.......logisch.)
4 Deckenteile  (je 2,35 m lang)
4 Bodenteile    (je 2,25 m lang)
2 Kiele

Tip für Gaze statt Löchern als Druckausgleich:
 
Man schneidet das Profil auf ganze Länge aus und schneidet dann das Gazeteil aus,  dafür kann von der Schablone die hinteren 20 cm übernehmen.

Nun legt man die ausgeschnittene Gaze auf das schon ausgeschnittenes Profil (diese müssten  beide passgleich sein), und näht es im Abstand von 1 cm um alle vier Seiten an der Stoffkante entlang, zum Schluß schneidet man die inneren Stoffschicht mit der Schere weg, damit die Gaze frei ist.

Die Gaze ist nun am Profil befestigt, hat aber rundherum einen Stoffsaum (Rahmen) der  nachher besser an die Decken- bzw. Bodenteile angenäht werden  kann.
 

Nun gilt es die entsprechenden Kanten an den
ausgeschnittenen Stoffsegmenten zu säumen. Um welche Kanten es sich handelt, seht ihr hier:

Genäht wird im Geradestich mit nicht zu kleinen Stichabstand !

Ich mache im Abstand von 1,8 cm an der jeweiligen Außenkante eine Markierungslinie mit Bleistift,
schlage den Stoff einmal bis zur Markierung ein und nähe entlang, danach schlage den Stoff ein zweites Mal ein (so, dass die Markierungslinie gleich Außenkante ist) und nähe nochmals entlang.

Wer das mit einem Nähgang machen möchte (also zweimal einschlagen und entlang nähen) dem empfehle ich mit Pritt oder dünnem doppelseitigem Tesa zu fixieren .

       
     

Es ist bei den Säumen darauf zu achten, dass sie an den jeweiligen Segmenten so umgeschlagen sind, dass sie nachher, wenn die Teile miteinander vernäht werden, im Inneren des Drachen liegen.
Bei den Kielen so, dass der Saum auf der Innenseite also dem Drachen zugewandt ist.
Also beim Säumen schon darauf achten, wie nachher meine Stoffteile zueinander liegen !
 


Nachdem nun alle Teile gesäumt sind, müssen wir die Kiele entsprechend verstärken.

Hierzu schneidet ihr aus Resten in der Farbe vom Kiel 4 Streifen von jeweils 80 cm Länge und 2,5 cm Breite zu.
Diese entweder durch den Saumfuß jagen, oder doppelt falten und entlang nähen.

Nun jeweils auf der Außenseite vom Kiel, nach Angaben vom Plan die Markierungslinien aufzeichnen.

Kiel1


Auf diesen Linien werden dann die Saumbänder aufgenäht mit Zickzack Stich.
Auf einer Kielaußenseite das Saumband ca. 6 cm einschlagen...
daraus machen wir die Schlaufe, um später die Waageschnüre anzubuchten.
Saumband samt Schlaufe so annähen, dass es wie auf Bild P4 ca. 2 cm vorsteht.

           

Aus den Resten des Saumbandes schneiden wir 5 Stücke mit jeweils 9,0 cm, die mittig gefaltet werden, diese nähen wir später an den entsprechenden Stellen in den Saum mit ein, um die Waageschnüre anzubuchten.

     
 


Wenn die Verstärkungen, sprich Saumbänder auf die Kiele aufgenäht wurden, geht's weiter....

Linkes Bodenteil auf den Boden legen wie auf Bild 1:

Bild 1

Kiel auf auf das Bodenteil legen wie in Bild 2, und Saumbänder zeigen nach oben, also sichtbar:
Bild 2

Auf den Kiel legt ihr das Außenprofil ohne Löcher wie in Bild 3:
Bild 3

Zwischen Kiel und Bodenteil legt ihr oben an der Lufteitrittskannte noch eine Schlaufe ein,
sie soll später wie die Schlaufen an den Kielen 2 cm vorstehen. Bild 4:
Bild 4

Wenn die Teile richtig aufeinanderliegen, näht ihr wie in Bild 5 an der Kante entlang bis zur Schleppkante:
Bild 5
Wenn am Ende noch ein bisschen vom Profil übrig ist .....abschneiden.

Der Rest, der noch oben an der Lufteintrittskante von der Schlaufe übrig ist.....wie in Bild 6 abschneiden:
Bild 6

Die erste Naht ist gemacht, und sollte aussehen wie in Bild 7:
Bild 7

Um diesen losen Saum zu fixieren, machen wir nun eine Kappnaht...sprich wir nähen den losen Saum mit einer zweiten Naht an das Profil.....bis zur Schleppkante. Bild 8:
Bild 8

Das ganze auf Rechts drehen, dann müsste es aussehen wie in Bild 9:
Bild 9

Wer mir bis hierher ohne große Probleme folgen konnte, für den ist der nächste Schritt ein Klacks....

denn den machen wir ohne Bilder...

Ihr legt das zuvor genähte Teil, sprich Bodenteil so auf den Boden, dass rechts die gerade Kante ist,
im Prinzip wie ganz am Anfang.
Darauf legt ihr das zweite Bodenteil, beide Teile müssen nun identisch sein, also rechts die gerade Kante.
Darauf legt ihr ein Innenprofil mit Löcher...oder Gaze. Schlaufen brauchen in dem Bereich keine.
Jetzt nähen wir die drei Teile wieder zusammen wie in Bild 5:
Bild 5
Die zweite Naht machen wir wieder auf das Innenprofil.

Soweit mal ganz gut......Wenn jetzt der nächste Schritt nicht so aufwändig wäre, würde ich euch gerade so weitermachen lassen, denn mehr ist es nicht.
Aber zwischen zweites und drittes Bodenteil kommen noch 3 Schlaufen und auf ganzer Länge wird eine Schnur mit ein genäht, ich denke mit Bilder ist das besser zu verstehen.
 


Letzter Schritt war das Bodenteil 2 samt Innenprofil anzunähen....Nächster Schritt wäre folgender:

Bodenteil 3 samt Innenprofil anzunähen, im Prinzip gleich wie Bodenteil 2 annähen, nur mit der zusätzlichen Aufgabe,
3 Schlaufen und die Schnur mit einzunähen.

Bodenteil 2 auf den Boden legen, wie auf Bild 10:
Bild 10

Darauf Bodenteil 3 legen wie auf Bild 11:
Bild 11

Auf Bodenteil 3 noch das Innenprofil mit Löcher oder Gaze legen wie auf Bild 12:
Bild 12

Bevor nun zusammengenäht wird, müssen noch zwei Markierungsstriche auf der geraden Kante am Bodenteil 3 gemacht werden,
damit ihr wisst wo anschließend die Schlaufen mit eingenäht werden. Die erste Schlaufe am Lufteintritt ist ja klar......
 


Nummer 2 und 3 messt ihr selber aus, an eurem Kiel, den ihr schon angenäht habt.
Es sind die Stellen wo das Saumband vom Kiel in das Bodenteil 1 übergeht.

Wenn die Markierungen gemacht sind, fangen wir oben am Lufteinlass an und legen zwischen 2. und 3. Bodenteil eine Schlaufe, im Bild 13 zu sehen (noch ohne Profil)
ich habe zuerst die Schlaufe in dem Bereich fixiert, und dann erst das Innenprofil daraufgelegt....

Bild 13
sonst hab ich soviel Tuchschichten, dass diese eventuell verrutschen können.

Wenn ich nun an der Kante entlang nähe wie in Bild 14
Bild 14

nähe ich die Schnur gleich mitauf, in einem Arbeitsgang.
Wer das noch nicht gemacht hat, dem rate ich,  das erstmal auf einem Reststoff auszuprobieren.
Man muss auch darauf achten, bei drei Lagen Stoff und dann noch die Schnur, die Fadeneinstellung zu erhöhen.

Ganz Wichtig !!!
Im Bereich der Markierungen die Schlaufen mit einnähen. (Bild15 + 16)

Bild 15     Bild 16

Die Reste der Schlaufen dann abschneiden, Bild 17

  Bild 17

Nun noch die Kappnaht machen, sprich am Innenprofil die zweite Naht anbringen.

So.....wer bis hierhin alles verstanden hat, und keine größeren Probleme hatte, der könnte im Prinzip alleine weitermachen.
Denn nun wiederholen sich die Arbeitsschritte nur noch......

Also......
Auf Bodenteil 3 legen wir Bodenteil 4, darauf ein Innenprofil mit Löcher, Schlaufen haben wir in dieser Naht keine.
Dann gehts es los: erste Naht, dann zweite Naht wieder gegen das Innenprofil, Bingo

Auf Bodenteil 4 legen wir einen Kiel, und darauf das Außenprofil.
Zwischen den Bodenteilen noch eine Schlaufe einlegen und an der Kante entlang nähen.....
zweite Naht wieder gegen das Außenprofil... und fertig ist das ganze Bodenteil.

Ich hoffe es macht immer noch Spaß ???

Als nächstes nähen wir dann die Deckenteile an, ist eigentlich nur noch Fleißarbeit, denn wir müssen keine Schlaufen
und keine Schnur einnähen.
 


Bodenfläche samt Kiele und Profile sind fertig ? Dann kann es ja weitergehen....

Wir fangen wieder auf der Linken Seite an... 
Linkes Außenprofil so legen wie auf Bild 18,
Bild 18

darauf 1. linkes Deckenteil Bild 19.
Bild 19

Jetzt an der Kante entlang nähen, die zweite Naht machen wir jetzt nicht mehr gegen das Profil, sondern gegen das Deckenteil.

Der einzige  Nachteil, den wir jetzt bei dieser Arbeit haben, ist die Tatsache, dass wir nun immer mehr Stoff durch die Maschine drücken....

Wir wenden nun die gesamte Bodenfläche so, dass die nachher sichtbare Seite dem Boden zugewandt ist,
sprich ihr seht die Innenseite des Drachens samt Innenprofile.
Auf Bild 20 seht ihr das Innenprofil 2,
Bild 20

auf dieses legt ihr nun Deckenteil 1, dass ihr ja schon im letzten Arbeitsgang an das Außenprofil genäht habt, Bild 21.
Bild 21

 Auf Deckenteil 1 legt ihr noch das Deckenteil 2 wie in Bild 22.
Bild 22

Jetzt wieder an der Kante entlang nähen, und zweite Naht gegen das Deckenteil.

Diese Arbeitsschritte wiederholen sich nun von Profil zu Profil, dazu muss ich nichts mehr erklären......
Nur soviel: wenn ihr das letzte Deckenteil an das rechte Außenprofil näht, darauf achten, dass die Naht auch innen liegt,
ist vielleicht ein bisschen Gefummel, sieht aber besser aus.

Wenn die Deckenteile dran sind, muss noch die Schleppkante geschlossen werden.
Dazu wollen wir aber noch rechts und links die Luftaustrittslöcher berücksichtigen.
 


Deckenteile alle dran ???  Letzte Naht war ein bisschen fummelig ????

Alles halb so schlimm: Nähtechnisch müssen wir nur noch die Schleppkante schließen.

Ihr legt euren Lifter so auf den Boden, dass ihr die Deckenfläche seht.
Auf dieser macht ihr im Schleppkantenbereich, eine Markierungslinie von 1,8 cm.

Auf der rechten und linken Seite noch jeweils 5,0 cm auslassen wegen Luftaustrittsloch.

Ich hab jeweils an der Senkrechten 1,8 cm Markierung entlang genäht, und diese dann bis zu der 1,8 cm Markierung eingeschnitten.
Bild 23

Die zwei Luftöffnungen lasst ihr mal und faltet nun den Schleppkantensaum zweimal ein und näht entlang....
also der Umschlag liegt dann später auf der Deckenfläche (Oberseite).

Im Bild seht ihr es gut, ich hab den Saum vom Luftloch nur einmal umgeschlagen, das reicht völlig aus.
Auch hier gilt: nicht verzagen (ist ein wenig fummelig)
Bild 24

Die Näharbeiten sind nun abgeschlossen......

Ich möchte euch nur noch ans Herz legen, die Waageschnüre genauestens abzulängen, Maßangaben stehen im Plan. Wie schon oft berichtet wurde, dass teilweise Profile oder gar Schlaufen ausreißen, liegt eher daran, dass die Waageschnüre nicht gleichmäßig abgelängt waren, und somit eine andere Kräfteverteilung entsteht.

So von meiner Seite kann ich nun nichts mehr dazu beitragen.
Wenn die Waageschnüre dran sind, kann ich euch nur noch viel Spaß mit eurem neuen Drachen wünschen,
und würde mich über ein Bild freuen....