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Zentralbanken 2011 große Goldkäufer

19.01.2012  |  GoldMoney
Gold zeigte gestern einen soliden Handelstag und schloss den Comex-Handel oberhalb der wichtigen Widerstandsmarke von 1.650 $ pro Unze ab. Der März-Kontrakt für Silber schloss über 30 $ pro Unze. Im Devisenhandel zeigte sich der Dollar leicht schwächer. Der Dollar-Index fiel um 0,36% auf 81,18. Dadurch festigten sich die jüngsten Zugewinne der Ölpreise. Öl der Sorte WTI wird erneut über 101 $ pro Barrel gehandelt.

Während die Verhandlungen zwischen der griechischen Regierung und ihren privaten Gläubigern weitergehen und auch die Lage in Ungarn immer angespannter aussieht, warnte die Weltbank, dass den Industrieländern eine Rezession ähnlich der des Jahres 2008/2009 drohe.

Obwohl der Chefvolkswirt der Weltbank, Justin Lin, sagte, dass die europäische Schuldenkrise eingedämmt sei, warte er zugleich, dass "das Risiko eines globalen Einfrierens der Märkte und eine Weltwirtschaftskrise ähnlich den Ereignissen aus dem September 2008“ eine reale Gefahr darstellten. Die Ratingagentur Fitch ließ derweil verlauten, dass sie nun bereits im März mit einem Staatsbankrott von Griechenland rechnet.

In der Zwischenzeit berichtete die Edelmetall-Beratungsfirma GFMS gestern, dass die Nettokäufe von Gold durch Zentralbanken im letzten Jahr 430 Tonnen betrugen - mehr als eine Verfünffachung zum Vorjahr und der höchste Stand seit 1964.

Wie Dow Jones News Wires berichtet, betrugen die Nettokäufe dieser Institutionen im Jahr 2010 lediglich 77 Tonnen. GFMS rechnet auch dieses Jahr mit hohen Goldkäufen durch Zentralbanken. So soll die Nachfrage in der ersten Jahreshälfte 2012 rund 190 Tonnen betragen - leicht weniger als die 205 Tonnen, die in der ersten Jahreshälfte des vergangenen Jahres gekauft wurden.

GFMS berichtet von "merklich gestiegenem Enthusiasmus“ für Gold seitens der Zentralbanken aus den Schwellenländern. Mexiko war letztes Jahr offiziell der größte Goldkäufer mit 100 Tonnen des gelben Metalls. Weitere Großkäufer umfassen die Türkei, Russland, Südkorea und Thailand. China erwirbt auch in großem Maße Gold (rund 350 Tonnen pro Jahr), doch findet dies hauptsächlich durch den Ankauf der heimischen Minenproduktion und nicht auf den Weltmärkten statt.

Zyniker könnten behaupten, dass Zentralbanken mit ihren wirtschaftlichen Prognosen und ihrem Timing beim Goldkauf nicht besonders erfolgreich sind und dass der Enthusiasmus dieser Institutionen vielleicht eher ein guter Kontraindikator ist, der darauf deuten könne, dass die besten Tage des Gold-Bullenmarktes bereits hinter uns seien.

Diese Einstellung ignoriert dabei aber, dass die Zentralbanken der Industrienationen - mit Ausnahme von Süd Korea - bisher an dem Kaufrausch in keinster Weise teilgenommen haben. Es waren aber vor allem die Zentralbanken dieser Nation, wie zum Beispiel der Schweiz, Australien, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Spanien, die für den Großteil der offiziellen Goldverkäufe in den 1990er Jahren verantwortlich waren, als die Preise unter 400 $ pro Unze standen.

Das Thema der Goldkäufe und -verkäufe verdient eine viel genauere Auswertung, als es in einem einzelnen Artikel geschehen kann. Als abschließenden Kommentar lässt sich jedoch fragen, was die Zentralbanken dazu führen könnte, ihr Gold zu verkaufen? Welche Alternative, welchen hoch liquiden Wertspeicher könnten sie anstelle von Gold nutzen? US-Dollar? Euros?


© GoldMoney News Desk
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