Jemand spielte Medien das Video zu, das den Täter zeigt, der in der U-Bahn eine Frau die Treppe hinabtritt. Ihm drohen Konsequenzen.

Bereits einen Tag, bevor die Berliner Polizei das Video zwecks Fahndung veröffentlichte, das den Täter zeigt, der eine Frau eine Treppe im U-Bahnhof Berliner Straße hinabtritt, waren die Aufnahmen in den Medien aufgetaucht. Jemand hatte sie offenbar den Zeitungen „Bild“ und „BZ“ zugespielt. Um wen es sich dabei handelt, ist unklar. Sicher ist aber: Das Video war zu diesem Zeitpunkt zur Veröffentlichung nicht freigegeben, wer es Dritten gab, handelte rechtswidrig.

Wieso die Polizei das Video vom U-Bahn-Treter erst jetzt zeigt

Die Berliner Polizei hat daher nun mit Ermittlungen begonnen. Von Amts wegen sei eine Strafanzeige gegen Unbekannt aufgenommen worden. Es sei nicht auszuschließen, dass das Video aus den Reihen der Polizei weitergegeben wurde, sagte eine Sprecherin. Das Landeskriminalamt ermittele gegen Unbekannt wegen eines Verstoßes gegen das Datenschutzgesetz. Einen konkreten Verdächtigen gibt es also nicht. Nach der Veröffentlichung des Videos sind inzwischen sechs Hinweis bei der Polizei eingegangen.

Video sollte laut Berliner Polizei ohnehin veröffentlicht werden

Die Berliner Polizei widerspricht der Darstellung, wonach die offizielle Veröffentlichung des 20-Sekunden-Videos eine Reaktion auf die Tatsache sei, dass das Video zuvor den genannten Medien offenbar zugespielt wurde. Entsprechende Vorwürfe waren bei Facebook auf der Seite der Polizei Berlin laut geworden. Eine Veröffentlichung des Videos zwecks einer sogenannten Öffentlichkeitsfahndung nach dem bzw. den Tätern sei „bereits längst bei einem Richter angeregt worden“, teilte die Polizei mit. Dass das Video zu diesem Zeitpunkt veröffentlicht wurde, liege daran, dass der entsprechende Beschluss dann vorlag. mit dpa